Dieser Blogbeitrag kann als groben Überblick dienen (inspiriert von scottybreaksitdown), um KI praktisch in Schulen anwenden zu können.

 

Definition ‹generative KI0 und warum KI im Bildungsbereich wichtig ist

Bevor wir starten, schauen wir uns kurz den Begriff «generative KI» genauer an. Bei generativer KI handelt es sich um ein maschinelles Lernmodell, welches Sprache verstehen und menschenähnliche Antworten generieren kann. Dies ermöglicht kontinuierliche Verbesserungen und macht die Technologie äußerst vielseitig. Die Nutzung von ChatGPT im Unterricht ermöglicht einen erhöhten Fokus auf spezifische Aufgaben. Das Tool kann sogar als private Lehrperson beziehungsweise persönlicher Tutor für die Schüler*innen dienen. Den Umgang mit generativer KI zu lernen, ist wichtig für die Zukunft. Schliesslich spielt KI eine immer grössere Rolle in der Gesellschaft. Für Schüler*innen gewährleistet es unter Umständen verbesserte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Ausserdem rückt das Produkt/Resultat beziehungsweise die Note weniger ins Zentrum, wichtiger werden Prozess und Lerngewinn. Weiterhin können überfachliche Kompetenzen (beispielsweise argumentieren, kritisch hinterfragen usw.) gefördert werden. Eine von KI geprägte Zukunft bietet Herausforderungen und Möglichkeiten, auf welche die Schüler*innen also vorbereitet werden müssen. Lehrpersonen müssen akzeptieren, dass die Arbeitsbedingungen der zukünftigen Arbeitswelt von denen abweichen werden, welche sie bei der Gestaltung der Lehrpläne im Sinn hatten (vgl. Vollman Makris et al., o. D.).

Gefahren und das Aufdecken von ChatGPT Antworten

Neben den Chancen gibt es auch einige potenzielle Gefahren bei der Integration von KI in den Schulalltag. Es ist unumgänglich, die potenziellen Risiken zu berücksichtigen und verantwortungsvoll damit umzugehen. Dazu gehören:

  • Ablenkungsgefahr im Unterricht,
  • das Risiko, falsche Informationen zu erlernen,
  • eine erhöhte Betrugs- und Plagiatsgefahr sowie
  • eine potentielle Exposition gegenüber unangemessenem Inhalt.

Es besteht auch die Gefahr, dass Schülerinnen und Schüler das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten verlieren und ihre Kreativität beeinträchtigt wird. Es ist wichtig, diese Aspekte im Auge zu behalten und die KI verantwortungsbewusst einzusetzen (auch ausserhalb des schulischen Bereiches, wo das Monitoring nicht mehr so einfach ist).

Nun, wie kann man die Antworten von KI-Modellen wie ChatGPT von Schülerantworten unterscheiden? Eine typische ChatGPT Antwort hat einen klaren Aufbau. So wird meist zuerst ins Thema eingeführt und Kontextinformationen geliefert. Danach folgt ein Hauptteil, welcher meist in Form einer Auflistung (häufig mit Nummern oder Punkten) daherkommt. Der Schlussteil rundet die Antwort ab und fasst die wichtigsten Punkte zusammen. Die Struktur ist klar organisiert und ordnet sich in Abschnitte. Schülerantworten sind normalerweise direkter auf die gestellte Frage bezogen. Da eine Überprüfung jedoch teilweise schwierig ist, sollten beispielsweise schriftliche Leistungsnachweise, welche von zu Hause aus erledigt werden, überdacht werden. Eine sorgfältige Überprüfung ist ein guter Ansatz, um eine differenzierte Bewertung vorzunehmen. Desweiteren sollte ein erhöhter Fokus nun dem Prozess gelten. Wenn der Schüler oder die Schülerin das Thema verstanden hat, sollten sie Rückfragen beantworten können. Laut Vollman Makris et al., sollten Lehrpersonen Aufgaben entwerfen, die es den Studierenden ermöglichen, ihr Erfahrungswissen als wissenschaftliche Ressource zu integrieren. Die persönlichen Erfahrungen der Studierenden ermöglicht es ihnen, soziale und ethische Implikationen zu berücksichtigen, was KI-Tools nicht replizieren kann.

ChatGPT auf intelligente Art verwenden

Um KI-Modelle wie ChatGPT intelligent zu nutzen, gibt es verschiedene Ansätze. Miriam Scott von scottybreaksitdown (o.D.) gibt folgende Ideen:

  • Codieren von Informationen
  • Berichte erstellen lassen (Beispiel: «Fasse mir die Information xy zusammen»)
  • Fallstudien durchführen
  • kreatives Schreiben anregen (Beispiel: «Schlage mir Synonyme für das Wort xy vor»)
  • Grammatik-Übungen erstellen lassen (Beispiel: «Erstelle mir eine Englisch Grammatikaufgabe zum Thema ‘passive-active’»
  • Debatten simulieren (Beispiel «Schreib ein überzeugendes Argument für das Thema xy»)
  • Lernmaterial erstellen (Beispiel: «Erstelle Beispiele für das theoretische Modell xy»)
  • Recherchieren (Beispiel: «Fasse mir diesen Artikel von Meier et al. zusammen» -> Achtung: hier werden häufig falsche Informationen von ChatGPT angegeben (man sollte die Informationen also gründlich überprüfen)
  • Barrierefreiheit (Beispiel: «Ändere die Schriftgrösse von diesem Textabschnitt»)
  • Texte bewerten lassen (Beispiel: «Erstelle mir Feedback zu diesem selbstgeschriebenem Essay» und füge das Essay ein)

KI-Tools basieren auf vorhandenem Wissen und kann keine neuen Ideen generieren.

KI ethisch gebrauchen und wie als Quelle angeben

Es ist jedoch wichtig, KI ethisch und verantwortungsvoll einzusetzen. Scott betont in ihrem Vortrag die Notwendigkeit, die Technologie korrekt zu nutzen und zu verstehen, was geschrieben wird. Das Ziel sollte immer sein, durch den Einsatz von KI zu lernen und die Effizienz zu steigern. Das Tool ist als Hilfe da und kann wie Google, grammarly, deepL usw. gebraucht werden. «Pick and choose wisely» was so viel heisst wie: «Wähle sorgfältig aus und treffe kluge Entscheidungen», betont Scott. Falls ChatGPT in einem Aufsatz verwendet wird, sollte man es folgendermassen kennzeichnen:

OpenAI (2023). ChatGPT: «Nenne mir vier Beispiele von US-Präsidenten» Aufgerufen am 12. Juni, 2023, von https://www.openai.com/chatgpt

Wie erstellt man einen guten Prompt

Mit der Hilfe von W-Fragen kann eine hilfreiche Anweisung gelingen:

  • Sagen wer man ist (Beispiel: «Ich bin ein Schuldirektor…»)
  • Sagen was ChatGPT machen soll (Beispiel: «…und muss ein kurzes Mail ca. 100 Worte an Lehrpersonen schreiben bezüglich xy…»)
  • Sagen wie der Umgangston sein soll (Beispiel: «…professionell aber gleichzeitig informell und witzig)

Wichtig sind vor allem klare Instruktionen und das Nachfragen oder Recherchieren bei unpräzisen Antworten.

Insgesamt bietet Künstliche Intelligenz im Bildungsbereich immense Möglichkeiten. Es liegt an uns, diese sorgfältig zu nutzen und die Chancen zu ergreifen, um das Lernen zu verbessern und die Schüler*innen auf eine möglicherweise digitale Arbeitswelt vorzubereiten.

Quellen:

AI Training Institute. (o. D.). ChatGPT Prompt Guide

@herfteducator. (o. D.). A Teacher’s Prompt Guide to ChatGPT

Scott, M. (o. D.). Education & AI. scottybreaksitdown. https://scottybreaksitdown.com/ai/ 

Vollman Makris, M., Mickelson, N., Coughlan, R. (o. D.). Pedagogy to prepare for the AI Revolution (opinion). Inside Higher Ed | Higher Education News, Events and Jobs. https://www.insidehighered.com/opinion/views/2023/04/27/readying-students-ai-revolution

Will ChatGPT give us a lesson in education? Nature. 

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