MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sind bei Mädchen weniger beliebt als bei Jungen. Warum das wahrscheinlich so ist und wie die Roberta-Initiative dem entgegensteuert, wird in diesem Blog dargelegt.

Code4Space ist ein Coding-Wettbewerb der Roberta-Initiative. Primarschüler*innen ab der 3. Klasse können in Gruppen mit einer Betreuungsperson teilnehmen und ihre Ideen für ein Experiment einreichen. Wer es bis in die Endrunde schafft, darf zusammen mit Wissenschaftler*innen und Astronaut*innen ihr Projekt ausfeilen. Das beste Experiment wird auf der Internationalen Raumstation (ISS) verwirklicht. Für das Projekt ist vor allem Kreativität gefragt. Gute Ideen, wie man mit Open Roberta programmieren kann, können als Beschreibung sowie Web-Simulation eingereicht werden.

2022 gewann ein Team aus Willisau (CH) mit ihrem Experiment «Space-Bounce-Ball». Die vier Schüler*innen setzten sich gegen 50 andere Einreichungen durch. Projekte und Wettbewerbe dieser Art sollen Mädchen für MINT-Berufe begeistern. Jedes angemeldete Team muss mindestens zur Hälfte aus Mädchen bestehen. Dadurch wird sichergestellt, dass Mädchen aktiv in MINT-Projekte eingebunden werden.

Frauen in MINT-Berufe sind nach wie vor noch in der Unterzahl. 1975 war der Anteil an Frauen in MINT-Studienfächern 19,4 % und 2019 waren es 31,4%. Der prozentuale Anteil hat sich also nur geringfügig erhöht und ist in den letzten 45 Jahren nicht einmal verdoppelt worden (IQB – Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, o.D.).

Die Diskrepanz in der Geschlechterverteilung kann auf gesellschaftliche Normen und Stereotypen zurückgeführt werden. Mädchen werden häufig in der Schule und von zu Hause eher in Bereichen wie Geisteswissenschaften gefördert, während Jungen eher für technische Fächer ermutigt werden. Die Erziehung spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung des Interesses von Mädchen an MINT-Fächern. Eltern und Lehrpersonen müssen sich diesen Stereotypen immer wieder bewusst werden. Mädchen sollen ausserdem motiviert werden, ihre Interessen und Fähigkeiten in wissenschaftlichen, technischen und mathematischen Bereichen zu erkunden. Dazu brauchen Mädchen weibliche Vorbilder in solchen Berufen, dies kann ihr Vertrauen stärken.  Je früher der Zugang zu diesen Themen geschaffen wird, desto besser.

Der Wettbewerb der Roberta-Initiative hat gezeigt, dass viele Mädchen und Jungen viel Ideenreichtum in ihre Projekte gesteckt haben. Nach dem Vortrag der Astrophysikerin haben viele Mädchen ihr Interesse geäussert, selber einmal Astronautin zu werden.

Initiativen wie die Roberta-Initiative arbeiten aktiv daran, das Ungleichgewicht der Geschlechterverteilung zu beseitigen und Mädchen für MINT-Berufe zu begeistern. Generell ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft zusammenarbeiten und durch gezielte Programme und Aktivitäten Barrieren abbauen. Mädchen sollten gleiche Chancen erleben, ihre Fähigkeiten in MINT-Fächern zu entdecken. Massnahmen wie die Förderung von Mentorinnen in MINT-Berufen sowie die Schaffung von inklusiven Lernumgebungen helfen, den frühzeitigen Zugang zu diesen Fächern für Mädchen zu ermöglichen.

 

Quellen:

Code4Space (o. D.). Abgerufen von https://code4space.org

IQB – Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen. (o. D.). Frauen in MINT-Berufen und Studiengängen. Abgerufen von https://iqb.de/karrieremagazin/mint/frauen-in-mint-berufen-und-studiengaengen/

Roberta Initiative (2022). MINT-Experimente im Weltraum: Wie Kinder nach den Sternen greifen. Abgerufen von https://www.roberta-home.de/initiative/news/news-detailansicht/news/mint-experimente-im-weltraum-wie-kinder-nach-den-sternen-greifen/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=a766ff6568affdec9a01d22859a35e2f

 

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