Seit November hat das Lehrpersonal in Sachsen-Anhalt die Möglichkeit, Unterstützung durch ChatGPT zu erhalten. Das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) hat dafür auf dem Bildungsserver einen speziellen Zugang zum Chatbot von OpenAI geschaffen.
Alle Lehrpersonen, welche sich für die Nutzung von ChatGPT interessieren, müssen eine entsprechende Fortbildung absolvieren. Anschliessend können die Lehrpersonen den Chatbot «emuGPT» auf dem Bildungsserver kostenlos nutzen. Mit diesem Angebot zeigt sich das Bundesland fortschrittlich und übernimmt Verantwortung, denn dank dem Bereitstellen der Dienste «emuGPT» und «emuDALL·E» auf den Bildungsservern, wird den Lehrkräften eine datenschutzkonforme Möglichkeit geboten, um die Dienste verwenden zu können.
Das Problem mit dem Datenschutz
Welche Möglichkeiten habe ich als Lehrperson, ChatGPT im Unterricht datenschutzkonform zu nutzen?
Aus den oben genannte Ausführungen ist eine Nutzung des Chatbots für Schüler*innen bis zum 13. Lebensjahr nicht erlaubt. Allerdings können Lehrkräfte auf eigene Verantwortung einen Account bei OpenAI anlegen und diesen für Demonstrationszwecke in der Klasse nutzen (siehe klicksafe). Allerdings darf dieser Account nur von der Lehrperson genutzt werden, so lange die Schüler*innen das Mindestalter von 13 Jahren nicht erreicht haben. Zudem empfiehlt klicksafe die Nutzung von ChatGPT über nicht-personalisierte Endgeräte. Der Einsatz privater Geräte oder personalisierten Schulgeräten macht theoretisch das Sammeln personenbezogener Daten möglich.
Fobizz
Nun stellt sich immer noch die Frage, wie nun Schüler*innen die Anwendung ausprobieren und nutzen können, um sich schliesslich eine eigene Meinung bilden und kritisch darüber nachdenken zu können.
Eine Lösung bietet die deutschsprachige Plattform fobizz. Die Plattform bietet speziell für Lehrkräfte und Schulen Weiterbildungen sowie eine Auswahl an digitalen Tools und KI-Lösungen an. Auf der Plattform werden verschiedene KI-Assistenten angeboten (Stand 6.12.23):
- KI-Assistenz für Texte
- KI-Assistenz für Bilder
- KI-Assistenz für Sprache
- KI-Assistenz für Personen
- KI-Assistenz für Dokumente
- KI-Assistenz für Korrekturen
- KI-Assistenz für Schrifterkennung
- KI-Assistenz für Arbeitsblätter
KI-Promptlabor (NEU)
Alle Assistenten der Künstlichen Intelligenz auf fobizz werden durch OpenAI’s GPT-4.0 angetrieben. Die fobizz KI-Assistenz unterscheidet sich von ähnlichen Tools wie ChatGPT hauptsächlich dadurch, dass sie den Regeln der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entspricht. Mit einem kostenlosen Testzugang können die Anwendungen sowie die Plattform ausprobiert werden.
Wie machst das du in deinem Unterricht? Hast du bereits Textgeneratoren wie ChatGPT im Unterricht ausprobiert? Teile deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren.
Quellen:
klicksafe (2023). ChatGPT in der Schule – wie damit umgehen? [6.12.23]
mdr (2023). Sachsen-Anhalts Lehrer können ChatGPT offiziell nutzen. [6.12.23]
unterrichten.digital (2023). ChatGPT & DSGVO – 2 Plattformen für die datenschutzkonforme ChatGPT-Nutzung in Schule und Untericht (Stand: 12.11.2023). [28.11.23]
OpenAI (2023). Nutzungsbedingungen für Europa. [6.12.23]
Eine Antwort auf „ChatGPT: Version Schule“
Ich finde es wichtig und richtig, dass Lehrpersonen – wie am Beispiel von Sachsen-Anhalt- Zugang und Weiterbildungen von ChatGPT erhalten. ChatGPT ist eine Herausforderung im Unterricht und es ist noch nicht klar, wie ChatGPT am besten in den Schulen genutzt werden kann. Wir müssen verstehen was ChatGPT kann und wo wir es nutzen können. Uns muss bewusst sein dass ChatGPT nicht ein Orakel ist, jenes jede erdenkliche Antwort «richtig» ausspuckt. ChatGPT Antworten müssen überprüft werden und nach Quellen muss gesucht werden. ChatGPT kann die Anfangshürde eine Aufgabe zu beginnen oder Ordnung in einer Aufgabe zu schaffen, erleichtern. Jedoch ist es nicht ein Abnehmer von jeglichen Arbeiten und es darf nicht verlernt werden eigenständig zu denken und kreative Lösungen für Probleme und Fragen zu finden. ChatGPT wird schon jetzt von Studierenden und Schüler*innen rege genutzt. Das heisst für Lehrpersonen und Dozent*innen sich genau damit zu beschäftigen und geeignete Wege zu finden wie damit im Unterricht umgegangen werden kann.