Das Gemeinnützige Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) erarbeitet anwendungsorientierte Lösungen für das Hochschul- und Wissenschaftssystem. Angesichts des unaufhaltsamen Trends hin zu einer Hochschulbildung als Normalfall, hat das Engagement des CHE zum Ziel, Hochschulen dabei zu unterstützen, mit der wachsenden Zahl, sowie der wachsenden Vielfalt ihrer Studierenden erfolgreich umgehen zu können. Das CHE führt dazu Befragungen durch und bietet Symposien, Tagungen und Workshops an.
Das CHE mit Sitz in Gütersloh DE befragte im zweiten Jahr der Corona-Pandemie rund 6’000 Masterstudierende aus den Fächern Mathematik, Informatik und Physik zur Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement ihrer Hochschule. Während die Fächer Mathematik und Informatik gut digital durchführbar sind, also wenig Präsenz vor Ort erfordern, erfordert das Fach Physik durchaus Präsenz im Labor. Die Ergebnisse der Befragung zeigten auf, dass die Studierenden auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie zufrieden sind mit dem Krisenmanagement ihrer Hochschule.
Ein interessanter Teil der Befragung befasst sich mit der Zukunft der Lehre. Wie soll die Lehre an Hochschule in Zukunft aussehen? Welche Sicht haben Studierende? Welche Sicht haben Lehrende? Und in welchen Punkten unterscheiden sich die Ansichten von Studierenden und Lehrenden?
Zukunft der Lehre – Sicht von Studierenden und Lehrenden
Der grösste Unterschied zwischen den Studierenden und Lehrenden zeigt sich im Hinblick auf das Format der hybriden Lehre. Bei diesem Format können Teilnehmende vor Ort sein oder digital zugeschaltet werden. Für ein Viertel der befragten Studierenden ist die hybride Lehre ein wünschenswertes Zukunftsszenario. Aus Sicht der Lehrenden ist diese Format weniger populär und nicht das präferierte Lernsetting für die Zukunft.
Insgesamt wünschen sich die Studierenden für die Zeit nach der Corona-Pandemie mehr digitale Lehrangebote. Der überragende Anteil der Studierenden bevorzugt Blended-Learning-Angebote. Blended Learning meint eine Verschmelzung von Präsenz-Lernen und Online-Lernen. Dieses Format beinhaltet im Idealfall das Beste aus beiden Welten. Bei Blenden Learning wird versucht die Vorteile der jeweiligen Lernform einzubringen und die Nachteile der jeweils anderen Lernforum zu kompensieren. Studierende können sich auch Präsenzlehre vorstellen, angereichert mit digitalen Elementen.
Die hybride Lehre ist ebenfalls ein wünschenswertes Zukunftsszenario für viele Studierenden. Je nach Fach, sprechen sich ein Viertel bis zu einem Fünftel für die hybride Lehre aus. Die reine Präsenzlehre ist für einen Fünftel der Mathematikstudierenden das Modell der Wahl, während nur ein Sechstel der Physikstudierenden den Präsenzunterricht bevorzugt. Nur 6% der Informatikstudierenden wünschen sich Präsenz in der Lehre.
Einigkeit herrscht bei der reinen Online-Lehre: Die reine Online-Lehre wird nicht als Lernformat für die Zukunft gesehen.
Quellen:
Forschung und Lehre (2022). Studierende wollen digitale und analoge Lernelemente. URL: https://www.forschung-und-lehre.de/lehre/studierende-wuenschen-sich-digitale-und-analoge-aspekte-4331 [30.6.22]
Horstmann, N. (2022). CHECK – Informatik, Mathematik, Physik: Studienbedingungen an deutschen Hochschulen im zweiten Jahr der Corona-Pandemie. https://www.che.de/download/masterstudium-corona/?wpdmdl=20197&refresh=62bda9a79fba01656596903 [30.6.22]
Cornelsen Ecademy & Inside GmbH (2022). Integrierte Lernen. Blended Learning. Definition, Vorteile und Nachteile. URL: https://www.ecademy-learning.com/ausbildung-digital/blended-learning/#:~:text=Definition%3A%20Blended%20Learning,jeweils%20anderen%20Lernform%20zu%20kompensieren. [30.6.22]