Der neueste Bildungsbericht der Schweiz liefert nicht nur einen Überblick über das Bildungssystem, sondern beleuchtet auch die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung auf verschiedene Bildungsstufen. In diesem Beitrag widmen wir uns im Detail den Herausforderungen und Chancen, die die digitale Transformation auf Primarstufe, Sekundarstufe I und II sowie im tertiären Bildungsbereich mit sich bringt.
Primarstufe
Die Nutzung digitaler Medien auf der Primarstufe zeigt einen positiven Zusammenhang zwischen der Selbsteinschätzung der ICT-Kompetenzen und der Intensität der Nutzung digitaler Technologien. Dennoch bleibt die Kausalität unsicher, und es ist wichtig, die Balance zwischen adäquater Nutzung und effektivem Unterricht zu finden. Der Bildungsbericht betont die Bedeutung der Entwicklung digitaler Kompetenzen, um die Grundlage für einen erfolgreichen Bildungsverlauf zu legen.
Sekundarstufe I (Sek 1)
Während der Pandemie wurde die verstärkte Nutzung digitaler Hilfsmittel im schulischen Kontext thematisiert. Der Bericht zeigt, dass zwischen 72 und 93% der Schülerinnen und Schüler digitale Hilfsmittel nutzen. Trotz vorhandener Ressourcen ist die Nutzungsintensität nicht immer ein Garant für effektiven Einsatz im Unterricht. Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur über digitale Ressourcen verfügen, sondern auch über die nötigen Kompetenzen im Umgang damit.
Sekundarstufe II (Sek 2)
Auf der Sekundarstufe II ist die Entwicklung digitaler Kompetenzen entscheidend. Die Lehrpläne setzen klare Ziele, jedoch fehlt eine umfassende Bewertung der Zielerreichung aufgrund unzureichender Daten. Eine geringe Korrelation zwischen Selbsteinschätzungen und tatsächlichen Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Technologien zeigt, dass eine differenzierte Betrachtung notwendig ist. Internationale Forschung unterstreicht die Bedeutung von digitalen Anwendungen für die Informationsrecherche, während der Einsatz zum Üben bereits erworbenen Wissens gemischte Ergebnisse zeigt.
Tertiärer Bildungsbereich
Die Schweiz intensiviert die Digitalisierung im Hochschulbereich, unterstützt durch den «Aktionsplan Digitalisierung» und die Förderung von Bildung, Forschung und Innovation. Die Hochschulen betonen die Stärkung digitaler Fähigkeiten von Studierenden und wissenschaftlichem Personal. Projekte wie «Digital Skills» und «Wissenschaftliche Information» zeigen das Engagement, um sicherzustellen, dass Absolventinnen und Absolventen für die Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt gewappnet sind.
Fazit
Die digitale Transformation durchzieht sämtliche Bildungsstufen in der Schweiz, erfordert jedoch eine differenzierte Betrachtung und gezielte Massnahmen auf jeder Ebene. Die Balance zwischen angemessener Nutzung digitaler Ressourcen und der Entwicklung digitaler Kompetenzen bleibt eine fortlaufende Herausforderung. Die Schweiz zeigt durch ihre Massnahmen auf verschiedenen Bildungsstufen, dass sie die Bedeutung digitaler Kompetenzen erkannt hat, aber es bedarf weiterer Anstrengungen, um eine inklusive und effektive digitale Bildung zu gewährleisten.
Quelle:
SKBF (2023). Bildungsbericht Schweiz 2023.