Wo stehen die Volksschulen punkto Digitaler Transformation?
Im Kanton Bern sind die Volksschulen bemüht, digitale Technologien in den Unterricht zu integrieren. Allerdings wird der Begriff «Technologien» oft missverstanden, wenn er einzig als Ersatz für analoge Medien angesehen wird. Aktuell liegt der Fokus auf der technischen Infrastruktur, dem Datenschutz und Anwendungskenntnissen wie Microsoft Teams, während die Lehre und die ganzheitliche Auseinandersetzung mit der Digitalen Transformation noch mehrheitlich vernachlässigt werden. Oft fehlt dazu eine klare Vision seitens der Bildungsbehörden, Schulleitenden und der Lehrpersonen selbst.
Die Spezialist*innen in Medien und Informatik (SMI) an den Berner Schulen haben den Auftrag, die Schulleitungen in der Umsetzung der Digitalen Transformation zu unterstützen, doch beschränkt sich ihr Wirkungsfeld in der Realität oft auf den technischen Support. Damit die SMI ihre Aufgaben so wahrnehmen können, wie sie angedacht sind, bietet die Schulinformatik der PHBern Beratung und Vernetzungstreffen an.
Der Lehrplan 21, bietet Potenzial, die Themen, die die Digitale Transformation erfordert, für das Lernen einzusetzen. Kompetenzorientiertes Arbeiten und die Förderung von Kreativität, kritischem Denken, Kommunikation und Kollaboration kann mittels der Techniken und Methoden, die die digitale Transformation mit ermöglicht, ideal unterstützt werden.
Was braucht die Schule, damit die Digitale Transformation erfasst und nachhaltig implementiert wird?
Um die Digitale Transformation in Schulen zu erfassen und nachhaltig zu implementieren, sind klare Visionen und umfassende pädagogische Konzepte erforderlich. Es ist wichtig, dass der Begriff «Digitale Transformation» mit konkreten Beispielen gefüllt wird, um Lehrpersonen zu verdeutlichen, dass es nicht nur darum geht, Analoges durch Digitales zu ersetzen.
Des Weiteren sollten Forschungsbemühungen unterstützt werden, um die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Lernen und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen besser zu verstehen. Dies kann helfen, Bedenken und Widerstände abzubauen. Die Orientierung an bekannten Forschungsergebnissen wie PISA und Hattie ist ebenfalls ratsam.
Erst wenn eine klare Vision existiert, kann die Digitale Transformation in der Schule erfolgreich umgesetzt werden. Dies erfordert zudem kontinuierliche Weiterbildung und die Stärkung der Lehrpersonen.
Was verstehen wir unter digitaler Transformation an Schulen?
Die Digitale Transformation an Schulen bezieht sich auf die sinnvolle Integration digitaler Technologien und innovativer Lehrmethoden in den Bildungsprozess. Dies kann die Gestaltung des Unterrichts und die Interaktion zwischen Lehrpersonen und Schüler*innen grundlegend verändern.
Beispiele für die Digitale Transformation in Schulen sind technologisch ausgestattete Klassenzimmer, virtuelles Lernen und E-Learning, personalisiertes Lernen, kollaboratives Arbeiten, Online-Bewertungen und Feedback, Gamification und Lernspiele, virtuelle Exkursionen sowie Fernunterricht und Hybrid-Modelle.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass der Einsatz von Technologie immer pädagogisch sinnvoll sein sollte und die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen muss. Die Digitale Transformation kann das Lernen effektiver, ansprechender und inklusiver gestalten, wenn sie verantwortungsvoll umgesetzt wird. Datenschutz, Sicherheit und die Rolle der Lehrpersonen bleiben dabei zentrale Anliegen.
Eine Antwort auf „Die Digitale Transformation an Volksschulen: Erfahrungswerte und Ausblick“
Ich bin sehr dankbar für diese Zeilen und kann mir nun besser vorstellen, was alles unter dem Begriff «Digitale Transformation in Schulen» verstanden wird. Insbesondere die aufgeführten Beispiele helfen mir weiter. Vielen Dank.