Der Algorithmus bestimmt, was wir zu sehen bekommen. Beinahe schon auf unheimliche Art und Weise, weiss Instagram und Co. was sich auf unserer Wunschliste befindet und welchen Content wir nicht einfach durchscrollen. Interessengeleitet können wir den Algorithmus sogar steuern, indem wir beispielsweise UserInnen entfolgen oder gewisse Posts immer wieder liken. Der Instagram Algorithmus funktioniert nach Likes, Nutzungsdauer auf den jeweiligen Beiträgen, Kommentare, Gebrauch von Hashtags und das häufige Posten zur richtigen Tageszeit. Mit dem Algorithmus wird gespielt: InfluencerInnen und Firmen nutzen den Algorithmus zu ihrem Vorteil. Es bewähren sich Strategien wie ‘Story telling’ (bei welcher die Bildunterschriften das Bild mit einer ‘Geschichte’ ergänzen), Einbezug von Gewinnspielen sowie Aufforderungen an die FollowerInnen mit den Posts zu interagieren. Je mehr mit den Accounts interagiert wird, desto eher werden diese Posts und ähnliche Nutzer vorgeschlagen. Das Sichtbarkeitsspiel strukturiert das Nutzerverhalten.

Auch für Bildungseinrichtungen ist es von Bedeutung, auf den sozialen Plattformen aktiv zu sein und den Algorithmus für sich zu nutzen. SchülerInnen und Lehrpersonen können schnell nützliche Informationen erhalten und sich über den verschiedenen Netzwerken austauschen. Bildungseinrichtungen können positive Beiträge teilen und beispielsweise mit der Strategie story telling und dem Gebrauch von Hashtags Studierende einbinden. Über den Algorithmus kann Daten gewonnen werden, wie die Mehrheit der Menschen über gewisse Themen denken. Hochschulen, Universitäten und Schulen sollen ermutigt werden, ihre sozialen Medien aktiv zu nutzen, um den Algorithmus zu fördern. Wenn die sozialen Medien interaktiv gestaltet sind, können SchülerInnen miteingebunden werden. Da soziale Medien von vielen gebraucht werden, macht es Sinn, diese auch in die Bildung zu integrieren.

Quellen:
Cotter, K. (2018). Playing the Visibility Game: How Digital Influencers and Algorithms Negotiate Influence on Instagram. New Media & Society, 21. https://bit.ly/3xCc0zd
Nasta, R. (2019). The Role Of Social Media In Education. JBCN International School. https://bit.ly/37o42z8
Willbold, M. (2019). Social Media In Education: Can They Improve The Learning? elearningindustry. https://bit.ly/3McZxWS
Zeller F. (2020) Soziale Medien in der empirischen Forschung. In: Schmidt JH., Taddicken M. (eds) Handbuch Soziale Medien. Springer Reference Sozialwissenschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://bit.ly/3jNYOir
2 Anworten auf „Instagram-Algorithmus – eine Chance für Bildungskanäle“
Ich denke hier ist es besonders wichtig, dass Bildungsinstitute sich mit der Qualität und, wie auch erwähnt, der Interaktivität der Beiträge hervortun und nicht mit billigen Klickbait-Tricks und provozierenden Aussagen, denn die Professionalität muss meiner Meinung nach bestehen bleiben. Ausserdem ist zu prüfen, welche Formate sich für welche Thematiken wirklich eignen. In einem Short-Video ist es oft nicht möglich, eine Thema umfassend zu behandeln und die Gefahr besteht, Halbwissen zu verbreiten, und dass dies weitreichende Folgen haben kann sollte bekannt sein.
Lieber Reto,
Vielen lieben Dank für Ihren Kommentar! Sie haben einen wichtigen Punkt angesprochen. Es ist entscheidend, dass Bildungseinrichtungen ihre Inhalte sorgfältig erstellen. Es könnte von Vorteil sein, bei kurzen Videos zusätzliche Informationen in der Bildunterschrift einzufügen oder sogar eine Serie von aufeinanderfolgenden Videos zu erstellen.
Viele Grüsse,
Team Trendscouting